"Der Himmel ist Blau, die Erde ist Weiss" von Hiromi Kawakawi

Durch Zufall habe ich das Buch in der Bahnhofsbuchhandlung gefunden. Eine zarte Liebesgeschichte mit ganz trockenen Untertönen. Tsukiko trifft ihren alten Lehrer wieder – bezeichnenderweise in einer Kneipe am Bahnhof – Sensei (Lehrer) nennt sie ihn und hört auch nicht damit auf. Als Lehrer hat sie ihn nur schwach in Erinnerung, erkennt ihn erst, nachdem er sie angesprochen hat, und weil sie gerade nichts besseres zu tun hat, unterhält sie sich mit ihm.

Eine ganz vorsichtige Freundschaft entsteht, der alte Mann, wie alt er ist erfahren wir nie, und die allein lebende Frau Ende Dreissig treffen sich regelmäßig auf ein wenig Essen und etwas Sake oder auch etwas mehr Sake,...
Eigentlich passiert nicht viel, keine Abenteuer, keine Hektik, keine Sensationen, aber Stück für Stück wachsen einem die beiden ans Herz, er mit seiner Weisheit und seiner Verschrobenheit, sie mit ihrer Unfähigkeit sich zu öffnen, ihren trockenen Kommentaren. Und als er endlich fragt „Würden Sie zum Zwecke eines Liebesverhältnisses eine Beziehung mit mir eingehen?“, war ich endgültig verliebt in alle beide.

Ein herzerwärmendes Buch, dass ich mit einem warmen Lächeln im Gesicht geschlossen habe.